Disclaimer: Diese Geschichte ist eine fanfiction-Story. Die verwendeten Charaktere gehören Marvel und wurden nur ausgeliehen. Der einzige Profit, der mit der Geschichte erzielt wird, ist die Unterhaltung der Leser.

 

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Anmerkungen: Die Geschichte zeigt die Betrachtungsweisen dreier X-Men über die Dinge, die ihnen wichtig erscheinen (Nightcrawler, Rogue und Gambit).

 

 

Eine Geschichte von Glauben, Liebe und Vertrauen

 

by Belladonna

 

 

Du kannst an niemanden glauben, ohne ihm zu vertrauen oder ihn zu lieben.

Du kannst niemanden lieben, ohne an ihn zu glauben oder ihm zu vertrauen.

Und du kannst niemandem völlig vertrauen ohne ihn zu lieben und an ihn zu glauben.

 

 

Ich war schon immer ein recht gläubiger Mann, ich hatte immer den Glauben an den Herrn, jedenfalls soweit ich mich erinnern kann. Der Glaube an die Kirche und an Gott gab mir stets Kraft und Hoffnung und ich erachte meinen Glauben noch immer als die Macht, welche mich in meinem Leben leitet und mich vorantreibt. Der Glaube daran, dass es einen Gott gibt, der auf alle Menschen so voller Liebe hinabblickt, uns leitet und beschützt, einen, der uns alle so annimmt, wie er uns geschaffen hat.

 

Es heißt zwar, dass Gott die Menschen nach seinem Ebenbild erschuf und ich glaube fest daran, dann sind wir doch alle gleich, egal welches äußere Erscheinungsbild wir haben mögen. Wir sind alle Kinder Gottes und er ist so voller Liebe für uns, in der Art wie wir sind, denn es ist die Art, so wie er es gewollt hat, dass wir sein sollen. Ich bin der festen Überzeugung, dass auch mein Erscheinungsbild von Gott so bestimmt war wie es ist und ich habe durch meinen Glauben an ihn gelernt, es anzunehmen, es zu akzeptieren, auch wenn die anderen Menschen von meinem Äußeren dazu verleitet werden, einen Dämon oder gar den Teufel persönlich in mir zu sehen.

 

Es mag wahr sein, dass ich am Körper mit dunklem Fell bedeckt bin, meine Ohren spitz zulaufen und ich an meinen Händen nur je drei Finger habe, von meinen Füßen nicht zu sprechen, dazu kommen meine gelben Augen und meine spitzen Zähne, sowie meine Schwanz, der in einer Spitze mündet, welche die Form eines Pfeils hat.

 

Doch dies ist lediglich mein Erscheinungsbild, wie ich von außen aussehe und Menschen, die nur das in mir sehen, werden mich niemals wirklich kennen und erkennen können. Auch vergessen sie, dass ich ebenso menschlich wie sie bin und abgesehen von meinem Äußeren mich von ihnen nicht unterscheide. Ich bin nicht anders, denn ich bin ebenso wie sie ein Mensch. Sie wissen es nicht besser, in ihrer Furcht vor dem Fremdartigen, Andersartigen und Unbekannten meiden, ja sogar hassen sie mich für das, was ich bin und durch mein Aussehen repräsentiere.

 

Ich bin ein Mutant, doch kein Geschöpf des Teufels oder der Hölle sondern des gleichen Gottes, wie auch die anderen Menschen, der einst auch sie erschaffen hat.

 

Ich kann sie verstehen, kann verstehen, dass sie Angst vor mir haben, sie haben einfach die natürliche Furcht, die alle Geschöpfe vor dem haben, was sie nicht verstehen und dazu zählen auch die Mutationen. Selbst den besten Genetikern ist es noch nicht gelungen, die Ursachen für die Mutation der DNA zu ergründen, obgleich die weltbesten Forscher unter ihnen sind.

 

Für mich ist es der Wille Gottes, denn er hat die Menschen erschaffen und er tut niemals etwas ohne Grund. Man sagt, die Wege des Herrn seien unergründlich, doch das ist nicht wahr. Dies wird nur von denen behauptet, die sich nicht die Mühe machen, darüber näher nachzudenken. Er hat für jede seiner Taten einen Grund, wir müssen sie nur verstehen lernen, lernen überhaupt zu verstehen.

 

Die meisten Menschen können das bedauerlicherweise nicht, doch ich habe auch für sie Verständnis. Sie sind verlorene Seelen und unsere Aufgabe besteht darin, sie auf den rechten Weg zurückzuführen, ihnen Unterstützung zu gewähren, Trost zu spenden und unser Liebe für sie. Wir müssen ihnen unser Vertrauen zeigen und dass sie, ungeachtet der Vorurteile, die sie uns gegenüber haben mögen, ebenso menschlich sind, wie wir es auch sind und dass auch ihnen gestattet ist, Fehler zu machen, so wie wir ebenfalls manchmal Fehler machen.

 

Vor Gott sind alle Menschen gleich und er liebt uns für das, was und wer wir sind, nicht dafür wie wir aussehen mögen. Er liebt uns Mutanten genauso wie er die anderen Menschen liebt und wenn die, die uns so sehr hassen, das auch nur begreifen könnten. Ob sie uns nur deshalb so stark hassen, weil wir eigentlich in Wahrheit genau so sind, wie sie auch? Fürchten sie uns nur deshalb, weil wir ihnen mehr ähneln, als es ihnen lieb ist, ähnlicher, als sie es uns sein lassen wollen? Oder sind sie durch uns so sehr an sich selbst erinnert, an Dingen, die sie in sich selbst nicht sehen wollen, wenn sie uns ansehen?

 

Gott der allmächtige im Himmel ist ein gnädiger Gott, nur durch seine Gnade sind wir entstanden, leben wir und wenn wir eines Tages sterben, so wird er uns eines Tages mit offenen Armen empfangen, denn wir sind alle seine Kinder. Unser Gott ist voller Gnade und Vergebung, er lässt sie den Sündern zuteil werden, die bereuen und auch denen, die ihren irregeleiteten Weg noch nicht erkannt haben, ebenso wie er denen Vergebung schenkt, die nach Vergebung suchen.

 

Ich habe meinen Glauben an den Herrn, denn er ist es, den ich am meisten liebe so wie er mich ebenso liebt. Er sieht mich so wie ich es bin, hat mich angenommen für das, was ich bin und für das was ich geworden bin. Er ist der eine, dem ich meinen Glauben und mein Vertrauen geschenkt habe, da er tief in meinem Herzen ist und wie kann ich nicht mir selbst vertrauen. Auf diese Art und Weise ist er in allen von uns.

 

Nur um meines Glaubens Willen kann ich denen ihre Unwissenheit und Furcht, verzeihen, die sie mir gegenüber so oft gezeigt haben, denen, die es nicht besser wissen, denn Gott tut es auch, wir sind doch letztendlich alle Brüder und Schwestern, wir alle sind doch letztendlich Menschen. Mein Glauben hilft mir dabei, diesen Fehlgeleiteten, die es nicht besser wissen oder besser erkennen können nicht ebenfalls mit Hass zu begegnen so wie sie es tun, er stärkt mich und leitet mich auf meinem Weg durch das Leben. Durch meinen Glauben habe ich die Stärke und den Mut gefunden, nicht daran zu verzweifeln, von anderen wegen meines Äußeren gehasst, verfolgt und ausgestoßen zu sein. In meinem Glauben finde ich Kraft und er spendet mir Trost uns Unterstützung, wenn ich doch zu verzweifeln drohe, zu verzweifeln an meinem Leben und der Art, wie es mir begegnet.

 

Ich wüsste nicht, wo ich heute wäre, hätte ich nicht zu meinem Glauben an die Kirche und den Herrn gefunden. Ich wüsste nicht, ob ich heute mir dem gleichen Selbstvertrauen und inneren Stärke mein Leben leben könnte, wenn nicht dank meines starken Glaubens oder ob ich an den Menschen zerbrochen wäre, die mich hassen. Selbst meine Mutter hat mich ausgesetzt, weil ich anders war, anders geboren wurde, als das Kind, das sie wahrscheinlich wollte, doch ich hasse sie nicht, ich bringe ihr dafür keinen Hass entgegen, denn sie war wohl voller Furcht gewesen, vor den Menschen, die auch heute nichts aus ihren Fehlern der Vergangenheit gelernt haben. Ich habe ihr vor langer Zeit schon vergeben, nicht nur dank meines Glaubens daran, dass jede Person eine zweite Chance verdient und die Chance ihre Fehler wiedergutzumachen, Sühne und Vergebung zu suchen, die nur wir ihnen geben können. Ich war in der Lage ihr zu verzeihen, da mein Glaube mich dies gelehrt hat. Mein Glauben hat mich Vergebung gelehrt, denen zu vergeben, die uns in ihrer Unwissenheit und Ignoranz verletzen. Auch der Herr nimmt diese verlorenen Schafe an und empfängt sie mit offenen Armen und nimmt sie herzlichst wieder bei sich auf.

 

Ich bin froh, meinen Glauben an Gott und die Kirche zu haben, denn ich wüsste nicht, wer ich ohne ihn wäre, ob ich auch vielleicht einen fehlgeleiteten Weg eingeschlagen haben könnte und nun die Vergebung anderer bräuchte.

 

~/~

 

Liebe ist etwas wundervolles. Sie verbindet Menschen, enger als es eine andere Bindung je zu tun vermag. Liebe ist eines der stärksten Gefühle, wenn nicht sogar das stärkste für mich, denn Liebe lässt uns Dinge erreichen, zu denen wir sonst nicht den Mut hätten sie erreichen zu wollen. Doch wir tun sie, weil wir lieben, weil wir an sie glauben und in sie vertrauen. Und wir tun sie für jemanden, den wir lieben, weil wir dieser Person vertrauen und an sie glauben, von ganzem Herzen. Und wir sind in der Lage dies zu tun, weil wir unsere Herzen dieser Person geöffnet haben, weil wir ihr unsere Liebe und unser Vertrauen gegeben haben.

 

Wenn wir lieben, wachsen wir über uns selbst hinaus, sie macht uns stark. Für mich ist die Liebe ein ganz besonderes Gefühl, denn sie berührt mich tiefer als es je eine andere Person mit einer simplen Berührung könnte. Und sie erlaubt mir, andere die ich ebenfalls so sehr liebe auf die gleiche Weise zu berühren und das ist es, was die Liebe für mich zu etwas ganz besonderem macht, da ich sonst mit einer einfachen Berührung meiner bloßen Hand eine andere Person verletzen, ja sogar töten kann.

 

Meine Kräfte verbieten mir einen direkten Körperkontakt, sie verbieten mir jemals eine direkte Berührung zu empfinden, ich kann niemals jemanden ohne meine Handschuhe berühren, niemals die Hand eines anderen ohne sie halten, da ich ihnen sonst ihre Kräfte und Erinnerungen raube. Doch die Gefühle, die ich für andere empfinde, die Liebe, die ich ihnen entgegenbringe gestattet mir, sie tief in ihrem Innersten zu berühren. Sie ist das einzige, das mir erlaubt, aus der Isolation meiner Kräfte ausbrechen zu können, das einzige, dass es mir erlaubt wirklich jemand anderen zu berühren.

 

Doch sie ist noch so viel mehr. Durch die Liebe zu Remy habe ich meinen Märchenprinzen gefunden, den einen, dem mein Herz gehört und ich kann fühlen, dass er die tiefen Gefühle, dich ich ihm entgegenbringe, erwidert. Das ist es, was meinem Leben einen Sinn gibt, es macht mich glücklich zu lieben und geliebt zu werden und es ist das einzige, dass ich mir wirklich für mein Leben gewünscht habe. Sie lässt mich meine Einsamkeit vergessen, die meine Kräfte für mich bedeuten können. Und obwohl ich genau weiß, dass ich niemals in der Lage sein werde, ihn mit meinen bloßen Händen zu berühren, so weiß ich genau, dass meine Liebe für ihn mich in die Lage versetzt, ihn weitaus tiefer in seinem Herzen zu berühren, so wie er auch das meine berührt hatte.

 

Doch die Liebe kann ein zweischneidiges Schwert sein, denn zu lieben bedeutet auch Schmerz zu empfinden. Man sagt, man verletzt die, die man liebt und sie schmerzt, wenn nur einer sie verspürt. Und das entspricht genauso der Wahrheit wie es eben nicht stimmt, denn es schmerzt umso mehr, wenn beide lieben.

 

Es versetzt mir jedes Mal einen Stich inmitten mein Herz, wenn ich sehe, wie dich anderen sich ihre Liebe mit zärtlichen Berührungen und Küssen zeigen, doch ich werde das niemals haben oder empfinden können, und wenn, dann nur durch die Sicherheit eines Stück Stoffes.

Remy liebt mich auch ohne diese „Liebesbeweise“, ich weiß es genau, da ich weiß, dass ich ihn ebenso stark liebe, doch er weiß nicht, wie sehr ich mir wünschte, seine Hand in meiner zu spüren ohne dass dieses Stück Stoff zwischen uns ist, wie sehr ich mir wünschte seine Haut unter meinen Fingern zu spüren. Er weiß nicht, dass es doch schmerzt, wenn er die Berührung herausfordert, obwohl wir beide wissen, dass wir niemals diese Freiheit unserer Liebe genießen können.

 

Ja, Liebe ist etwas ebenso wunderbares wie sie auch schmerzhaft, sogar tragisch sein kann. Für Remy würde ich alles tun, alles geben, das ich habe. Meine Liebe zu ihm würde mich alles andere vergessen lassen, ich würde mein Leben für ihn geben, doch es brächte mich um, wenn er stürbe, selbst wenn er es für mich täte Ich könnte niemals ohne ihn leben.

 

Seine Liebe hat mich stark gemacht, mich in gewisser Weise verändert und trotz der schmerzhaften Erfahrungen, die sie mir eingebracht hat, würde ich um nichts in der Welt wünschen, diese wundervolle Liebe zu vergessen. Doch sie hat mich ebenso verwundbar gemacht, denn ich kann nicht ohne ihn sein. Wenn ihm etwas zustieße, würde ich am liebsten sterben, so schmerzhaft wäre sein Verlust für mich.

 

Liebe ist für mich ein starkes Gefühl, sie hat mich nicht nur stark gemacht, sie hat mich befreit. Ich möchte die schönen Erfahrungen, die wir bis jetzt gemeinsam hatten niemals missen. Ich liebe ihn von ganzem Herzen, auch wenn wir vielleicht niemals körperlich vereint sein können, so hat er es doch geschafft mit seiner Liebe meine Seele zu berühren und mein Herz. Und es eint uns stärker und inniger als alles andere jemals könnte.

 

Und wenn unsere Liebe bedeutet, dass wir manchmal Schmerzen erleiden müssen, so werde ich diesen Schmerz mit offenen Armen empfangen und die Schwierigkeiten, die mit ihr verbunden sind, denn ich erleide sie für ihn und ich weiß, dass es niemals umsonst ist, denn ich erleide sie für die Liebe.

 

~/~

 

Vertrauen ist etwas, das für mich schon immer schwierig war. Es ist für mich schwierig, jemandem zu vertrauen, denn zu oft schon wurde in der Vergangenheit dieses missbraucht und ausgenutzt.

 

Als ich noch ein Kind war, wollte ich vertrauen, doch wenn man auf der Straße aufwächst und lebt, so ist das schwierig. Man hat niemanden, an den man glauben kann, niemanden, der dich liebt, alles was man hat ist man selbst und es gibt niemanden, der dein Vertrauen auch nur haben will. Wer möchte schon das Vertrauen eines Straßenkindes haben, niemand möchte je etwas mit diesen Straßenratten zu tun haben, die nur hartarbeitende Bürger belästigen und aus ihren Taschen leben, wenn sie nicht sogar aus ihnen stehlen.

 

Die anderen Kinder, wie ich auf der Straße aufgewachsen, doch aus verschiedensten Gründen, sie trauten mir nicht, doch sie wollten, dass ich ihnen vertraute, so dass sie mich benutzen konnten, doch ich wusste das da noch. Sie gewannen mein Vertrauen, nur um mich später wieder zu betrügen, mich zu benutzen und mein Vertrauen in sie zu auf das schändlichste zu missbrauchen. Sie nutzten mein Vertrauen in sie aus, in ihre Ehrlichkeit; wenn sie jemals ehrlich zu mir gewesen waren so war es lediglich nur zu ihrem eigenen Vorteil. Das alles hat es unendlich schwer gemacht, jemandem wieder zu vertrauen, doch, doch ich wollte so sehr jemanden haben, an den ich glauben konnte, dem ich vertrauen konnte und der mich lieben würde.

 

Ich wollte später meiner Familie vertrauen, der Familie, die ich immer gewollt hatte und die ich endlich gefunden hatte, doch auch sie haben meinen Glauben an sie nur benutzt, mein Vertrauen betrogen und letztendlich hat es nur dazu geführt, dass ich verstoßen wurde. Ich war wieder allein und fühlte mich zutiefst verletzt, fühlte einen tiefen Schmerz in meinem Innersten.

 

Ich schwor, niemals wieder jemandem zu vertrauen, ich habe eigentlich gedacht, aus meinen Fehlern gelernt zu haben. Wie falsch ich dabei doch lag sollte ich erst später herausfinden, als ich den Fehler machte, erneut jemandem zu vertrauen, den Fehler, meine Dienste Sinister anzubieten und, naiv wie ich war, ihm auch mein Vertrauen zu schenken. Da kannte ich ihn jedoch nur als Dr. Essex.

 

Vielleicht wollte ich einfach nur jemandem wieder vertrauen, jemanden besitzen, der dieses Vertrauens wert war. Ich konnte nicht falscher liegen bei meiner Wahl, denn es war lediglich nur ein neuerlicher Fehler, ein größerer Fehler, als ich ihn mir jemals vorstellen konnte, denn auch er hatte mich nur benutzt um mit meiner Hilfe seine Marauders zusammenzustellen, die dann für ihn nahezu alle der unschuldigen Morlocks abschlachteten, die dort in den Tunneln unter der Stadt lebten. Mein in ihn ungerechtfertigtes Vertrauen ist der Grund dafür, dass sie ihr Leben auf eine der grausamsten Arten verloren, die ich mir vorstellen kann und es ist alles meine Schuld. Alle diese Unschuldigen mussten sterben, nur weil ich dem falschen Mann vertraut habe, wieder.

 

Ich habe erkannt, dass Vertrauen etwas ist, dass nur Schmerz bringt, entweder mir oder unschuldigen anderen, die nichts damit zu tun haben. Mein Vertrauen wurde zu oft enttäuscht und ich habe anderen dadurch großen Schmerz zugefügt, die es niemals verdient hatten, anderen, die ich nicht einmal kannte. Vielleicht ist das wohl der Grund, warum es für mich so schwer ist, anderen zu vertrauen, wieder zu vertrauen. Ich fürchte erneut enttäuscht und verletzt zu werden und anderen zu schaden und ich habe es bereits oft genug getan und erlebt, um es nicht noch einmal riskieren zu wollen.

 

Doch so schwer es für mich ist, anderen zu vertrauen, wirklich und bedingungslos zu vertrauen, so schwer fällt es anderen ihrerseits mir zu vertrauen. Meist liegt es an meiner Vergangenheit oder Profession, denn  einem Dieb zu vertrauen wäre als würde an Öl auf ein Feuer gießen. Diebe sind nicht vertrauenswürdig, drehst du ihnen den Rücken zu, verschwinden sie mit deinem letzten Hemd. Ich verleugne nicht, dass ich ein Dieb bin, das ist es, was ich bin, was mein Leben aus mir gemacht hat und was ich entschieden habe, zu bleiben. Ich empfinde keine Schande über das, was ich bin, selbst wenn es anderen Unbehagen bereitet, mir nahe zu sein.

 

Doch dies ist nicht das einzige, dass es anderen so schwer macht, mir zu vertrauen, in meinem Fall kommt meine Vergangenheit noch ins Spiel, die sogar noch schwerer daran beteiligt ist, warum andere mir nicht trauen können.

 

Mein Fehler Sinister zu trauen, obwohl ich es eigentlich besser wissen hätte können ist wohl der Hauptgrund für das stete Misstrauen mir gegenüber. Sie lassen mich dafür büßen, mein Vertrauen leichtfertig verschenkt zu haben. Sie können mir nicht verzeihen und mir nie mehr trauen, doch es ist nicht so, dass sie es zuvor schon so bedingungslos getan hätten. Aber dadurch habe ich meine letzte Chance verloren, jemals ihren bedingungslosen Glauben oder ihr bedingungsloses Vertrauen in mich und meine ehrlichen und aufrichtigen Absichten.

 

Ich glaube es ging ihnen so wie den meisten Menschen. Wenn man jemandem vertraut, so hat man zuvor in dessen Herz und dessen Seele geblickt und dort gesehen, dass man der Person trauen kann, dass sie dein Vertrauen wert ist. Ich habe dies niemals in anderen sehen können, doch vielleicht wollte ich so verzweifelt jemanden finden, dem ich vertrauen konnte, dass ich zu blind war um es zu sehen. Aber wie kann man einer Person vertrauen, einer Person wie ich, wenn man in ihren Augen das rot der Höllenfeuer sehen kann, den Augen, die eigentlich die Fenster zu seiner Seele sein sollten?

 

Aber ich denke, dass der wahre Grund warum es anderen so schwer fällt, mir zu trauen und ich anderen nicht trauen kann wohl darin liegt, so schwer es mir auch fällt, es zuzugeben, dass ich mir selbst nicht trauen kann.

 

Ich fürchte andern zuviel von mir zu offenbaren, da sie mein Vertrauen enttäuschen könnten, ich schrecke davor zurück, mich ihnen zu öffnen, denn womöglich werden sie mich ausnutzen. Und das haben andere zu oft in meinem Leben getan.

 

Ich fürchte, verletzt zu werden, wenn ich anderen vertrauen möchte und meine Seele bloßlege.

 

Ich kann niemandem vertrauen oder an sie glauben, da ich mir selbst manchmal nicht glauben kann.

 

Das Problem dabei ist, dass das genau das ist, was anderen unmöglich macht, mir zu trauen. Es ist ein Kreis, der kein Ende kennt. Ich bin zu oft betrogen und enttäuscht worden in meinem Leben, so dass ich beinahe glaube, niemandem mehr bedingungslos vertrauen zu können, nicht einmal Rogue, die Frau, die ich mehr als alles andere in meinem Leben liebe. Ich liebe sie von ganzem Herzen, doch selbst ihr habe ich alles offenbart. Ich konnte es nicht, doch wie kann sie mich dann lieben? Wie kann ich sie dann lieben, wenn ich ihr nicht vertrauen kann, bedingungslos? Ich hatte nicht die Kraft, ihr alles zu sagen, doch ich weiß genau, dass ich sie stärker liebe, als mein eigenes Leben.

 

Es ist wahr, dass Vertrauen Zeit braucht, man Zeit braucht, bis Vertrauen zwischen Menschen aufgebaut wird und sich entwickeln kann. Ich werde Zeit brauchen, um zu lernen, wieder vertrauen zu können, mir selbst und auch anderen. Vielleicht werden die anderen dann auch lernen und es für sie leichter sein, mir vollständig zu vertrauen.

 

~/~

 

Der Glaube eines Menschen ist eine starke Macht, ebenso wie die Liebe lässt er Menschen Dinge tun, die sie ohne ihren Glauben oder die Liebe niemals zu tun vermochten oder sich erträumt hätten. Doch ohne das Vertrauen in beides, andere und auch uns selbst werden wir niemals in der Lage sein, dies begreifen oder erreichen zu können.

 

~fin~