Disclaimer: Diese Geschichte ist eine fanfiction-Story. Die verwendeten Charaktere gehören Marvel und wurden nur ausgeliehen. Der einzige Profit, der mit der Geschichte erzielt wird, ist die Unterhaltung der Leser.

 

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Einmal ausbrechen und die Ketten abstreifen

 

by Belladonna

 

Es war ein wunderschöner Abend und alles schien so wie immer. Doch an diesem Abend war alles anders, denn es gab jemanden, der so gelöst und frei war, wie sie es schon lange nicht mehr gewesen war. Eigentlich konnte sie sich nicht erinnern, sich je so frei gefühlt zu haben, niemals.

 

Die Damen des Anwesens in Westchester waren ausgegangen und genossen nun einen freien Abend in der Stadt, einen dieser freien Abende, die so selten wie kostbar für sie waren und daher hatten sie ihn an diesem Abend noch intensiver genossen. An diesem Abend hatten sie beschlossen, sich etwas Gutes zu tun und all ihre Fesseln abzustreifen, die ihr Leben für sie bereithielt und denen sie sonst nicht entfliehen konnten. Sie befanden sich in einem kleinen Tanzcafe und die Musik dort hatte genau die richtige Lautstärke, nicht zu laut, um sich noch unterhalten zu können aber auch nicht zu leise, so dass man sie noch verstehen konnte um nach ihr zu tanzen.

 

Rogue befand sich auf der Tanzfläche und genoss den Abend wirklich in vollen Zügen während die anderen sich zu einem Tisch zurückgezogen hatten und sich leise unterhielten, sie tranken etwas und lachten. Alle von ihnen hatten so richtig aus sich herausgehen können um diesen wundervollen Abend gebührend zu genießen.

 

Sie alle waren wunderschöne Frauen, einfach atemberaubend für jeden der anwesenden männlichen Gäste des Clubs und sogar einige der Frauen warfen ihnen bewundernde Blicke zu, bewunderten ihr Aussehen und wie sie sich gaben. Die Eleganz, mit der sie den Club betreten hatten und den Raum füllten war unvergleichlich, nahezu jeder der anwesenden Männer hatte bereits mindestens einmal zu ihnen hinübergesehen, doch es war nur eine von ihnen, die all ihre Blicke auf sich zog – Rogue.

 

Sie trug ein kurzes enganliegendes Kleid in der smaragdgrünen Farbe ihrer Augen welches sich an ihren Körper schmiegte und bei jeder ihrer Bewegungen ihre durchtrainierte und wohlgeformte Figur betonte. Ihre langen Haare fielen locker über ihr Schultern und im Licht der Scheinwerfer trat die weiße Strähne vor den braunen Locken besonders hervor. Sie lachte und war ausgelassen, geschmeidig und elegant bewegte sie sich zur Musik, so als ob es nichts auf der Welt gebe, das sie in ihrem Leben einschränken oder behindern könnte zu tun, was ihr beliebte.

 

Rogue spürte die Blicke der anderen Männer genau, die auf ihr ruhten, spürte jeden einzelnen, der auf sie gerichtet war und sie war sich wohl der Gedanken bewusst, die jeder dieser Männer haben mochte.

 

Jeder einzelne der Männer im Saal würde zu gerne mit ihr tanzen, würde alles dafür geben, ihr nahe sein zu dürfen, einige hatten sogar schon mit ihr getanzt und es war, als ob diese Schlange nicht abreißen würde. Jeder einzelne von ihnen würde mit Freuden ihre blanke Hand halten, bei einem Spaziergang im Mondschein und dann sanft die Tränen von ihren Wangen streichen, die sonst bei diesen Gedanken über sie rollen würden, sie zärtlich küssen, sie nahe bei sich spüren, sie einfach nur halten.

 

Rogue kannte diese Gedanken und Blicke nur all zu gut, genauso wie sie nur zu gut wusste, dass nichts davon jemals in der Art und Weise wahr werden würde, wie sie es sich wünschte.

Keiner von ihnen würde jemals auf den Gedanken kommen, dass nichts davon möglich sein könnte, nicht für Rogue, so sehr sie sich dies auch wünschen mochte oder so sehr sie auch wollte, dass dieser Traum wahr werden würde.

 

Nicht einer, nicht ein einziger dieser Männer würde ihr jemals körperlich so nahe sein können, sie würde niemals die Finger eines Mannes spüren können, der ihr zärtlich übers Gesicht streichen würde, um ihre Tränen wegzuwischen, oder seine Lippen sanft auf den ihren, so dass sie ihr den Atem rauben würden.

 

All das war für sie unmöglich, all die kleinen Dinge, die für jede andere Frau, für jeden anderen Menschen selbstverständlich waren, all das war unerreichbar für sie und würde es bleiben, solange die Fesseln ihrer Kräfte sie hielten.

 

~/~

 

Ich weiß genau, was all die Männer hier denken mögen, ich fühle ihre Blicke auf mir ruhen und ich mag dieses Gefühl. Heute Abend bin ich wirklich frei, ich fühle mich so ausgelassen und ich wünschte mir, dass dieser Moment niemals enden möge. Kann er nicht so bleiben, für immer? Ich habe nie zuvor so etwas gefühlt und ich genieße es wirklich. Heute Abend bin ich wahrlich frei, frei von all den Einschränkungen, die meine Kräfte für mich bedeuten, all die Dinge, mit denen sie mich fesseln und heute Nacht kann ich all das einfach vergessen, einfach vergessen, wer ich bin und nur ich selbst sein.

 

Hier draußen auf der Tanzfläche kann ich aus meinem Gefängnis ausbrechen, dem Gefängnis meiner eigenen Kräfte und einfach nur tanzen bis zum Morgengrauen. Ich weiß genau, dass ich niemals wirklich frei sein kann, frei von meinen Kräften und von dem, was sie für mich bedeuten, doch in diesem Moment heute Nacht da bin ich der Freiheit so nahe gekommen wie ich es mir stets vorgestellt habe, bin ich ihr näher gekommen als ich es jemals zuvor geschafft hatte.

 

~/~

 

Doch an diesem Abend hatte sie all diese Dinge, all die Tränen und Einschränkungen die ihre Kräfte für sie bedeuteten, im Anwesen zurückgelassen, denn an diesem Abend wollte sie einmal diesem Leben entfliehen und sein wie alle anderen, einmal mehr aus den Ketten ausbrechen, mit denen sie ihre Kräfte gefangen hielten. So glücklich und ausgeglichen wie an diesem Abend, so gelöst und frei wie in diesem Moment auf der Tanzfläche hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt und sie wünschte, dass dieser Moment niemals enden wollte. Rogue genoss diesen Augenblick, genoss ihn solange er andauerte, denn sie wusste nur all zu gut, dass ihr Leben, aus dem sie für kurze Momente wie diesem ausbrechen konnte, sie wieder einfangen würde und sich die Fesseln ihrer Kräfte schneller wieder um sie legen würden, als ihr lieb war, die Fesseln, denen sie so gerne zu entkommen wünschte, so wie in diesem vollkommenen Augenblick, diesem Augenblick vollkommenen Glückes für sie.

 

 

~fin~