Disclaimer: Diese Geschichte ist eine fanfiction-Story. Die verwendeten Charaktere gehören Marvel und wurden nur ausgeliehen. Der einzige Profit, der mit der Geschichte erzielt wird, ist die Unterhaltung der Leser.

 

Anmerkungen: Ich denke, es ist genau der Richtige Zeitpunkt, die Dritte Partei des Dreiecks ins Spiel zu bringen.

 

Feedback: Ich liebe Feedback und freue mich über jeden Kommentar. Alles kann an zebra-three@web.de gesendet werden.

 

 

 

Mitten ins Herz

 

by Belladonna 

 

Es war bereits eine gute Weile her, dass Logan das Anwesen verlassen hatte und sie hatten seitdem kein einziges Wort mehr von ihm gehört. Nicht ein einziges Lebenszeichen, das ihnen sagte, er sei irgendwo da draußen und es ginge ihm gut. In der Schule war seitdem Ruhe eingekehrt, das Leben ging wieder seinen gewohnten Gang und es wurde nun nicht mehr so oft von Logan gesprochen wie es anfangs noch getan wurde.

 

Scott war das nur recht so, wenn die Gespräche von dem rauen Mutanten verstummten, er hatte sehr wohl den Wechsel in Jean’s Verhalten gespürt, seit er gegangen war und er hatte genau gewusst, was ihn verursacht haben mochte. Scott hoffte, dass sich alles wieder wenden würde, je länger Logan fernblieb und er seinerseits hoffte auch, dass dies eine ganze Weile sein würde, auch wenn er das niemals offen vor dem Professor oder den anderen sagen konnte. Er wollte Jean für sich zurückgewinnen und hoffte, dass es dafür nicht schon zu spät war und er sie schon verloren hatte.

 

~/~

 

Jean war in ihrem gemeinsamen Zimmer, das sie mit Scott hatte und sie war allein. Scott war im Kontrollraum um noch irgendetwas zu erledigen, der Professor hatte ihn zu sich gerufen. Sie saß auf dem Bett, die Knie angezogen und der Blick ihrer grünen Augen ins Leere gerichtet. Jean fühlte sich leer, leerer als je zuvor und es gab nichts, mit dem sie diese Leere hätte füllen können. Doch vor allem gab es niemanden, mit dem sie hätte sprechen können, denn niemand würde sie verstehen, vor allem nicht Scott und mit dem konnte sie am wenigsten darüber sprechen. Jean bemühte sich noch immer, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen und was sie auf keinen Fall wollte, war Scott zu verletzen. Sie wusste, dass es unvermeidlich sein würde, sie musste es ihm irgendwann sagen, spätestens wenn Logan irgendwann zurückkehrte, falls er irgendwann zurückkehren würde. Obgleich sie keine Nachricht von ihm erhalten hatten, sie hatte auch nicht damit gerechnet es sich doch insgeheim aber gewünscht, irgendetwas erhofft, so wünschte sie sich nun nichts mehr, als dass er wieder nach Hause kommen würde, zu ihr. Jean hatte seine Gefühle gespürt, die tiefe Liebe, die er ihr entgegenbrachte, doch sie wusste auch, dass er ihre Entscheidung respektiert hatte, eine Entscheidung, deren Richtigkeit sie nun immer mehr in Zweifel zog und für das falscheste hielt, das sie tun hatte können. Würde er ihr verzeihen können und ihr glauben, wenn sie ihm ihre Gefühle für ihn offenbarte? Würde er sie noch nehmen, wenn sie ihm sagte, dass sie ihn liebte, wirklich liebte und ihr ihren Fehler vergeben können, ihm wehgetan zu haben?

 

Jean wünschte sich so sehr, ihn in ihren Armen halten zu können und ihm zu sagen, wie sehr sie ihn liebte. Ob er noch immer für sie so empfand, wie er empfunden hatte? Würden sich seine Gefühle für sie verändert haben und würde er sie überhaupt noch lieben, lieben können, nach all dem, was sie ihm angetan hatte? Könnte er sie noch lieben? Jean schlang die Arme enger um ihren Körper und blickte weiterhin ins Leere, der Schmerz zu groß.

 

Ihre Gedanken wurden von dem Piepen des Interkom unterbrochen. Scott teilte ihr mit, dass er mit dem Blackbird vom Professor auf einen Auftrag geschickt wurde und für eine Weile nicht in der Schule sein würde. Jean wünschte ihm alles Gute und deaktivierte das Interkom, ihre Gedanken waren jedoch weit entfernt, bei einem anderen und nicht bei ihm.

 

Ob Scott es wusste, ob er den Wechsel in ihren Empfindungen bemerkt hatte? Sie wollte ihm nicht wehtun, aber sie hatte auch Logan nicht wehtun wollen, und zugelassen, dass er ging, ohne dass sie eine Chance gehabt hatte, ihm ihre wahren Gefühle mitzuteilen. Doch was war mit Scott, würde er es verstehen können, dass sie ihn zwar noch immer liebte, aber ihre Gefühle für Logan stärker waren, als sie es für ihn nun sein könnten?

 

Jean blieb allein zurück, allein mit ihren Gefühlen und Gedanken. Sie wusste nicht, um was für eine Mission es sich handelte, die Scott zu erledigen hatte und sie wünschte sich, er möge gesund wieder zurückkommen, doch wenn sie ehrlich zu sich selbst war, so wünschte sie sich noch mehr, dass Logan zurückkommen würde; dass er noch immer für sie empfand, wie er es getan hatte, als er gegangen war. Sie hoffte so sehr, dass er sie noch immer lieben würde und sie den Mut aufbringen könnte, ihm ihre Liebe zu gestehen.

 

~/~

Das Haus ist leer, ich fühle, dass alle entweder gegangen sind oder die Gemeinschaftsräume verlassen haben. Ich habe Scott’s Gefühle gespürt, er ist verbittert und ich bin der Grund dafür. Seine Gefühle für mich sind unverändert geblieben, doch ich bin es, die sich geändert hat. Ich möchte dir nicht wehtun und hoffe dass du es eines Tages verstehen kannst, aber ich werde auch dich immer lieben. Doch im Augenblick schlägt mein Herz nicht mehr so stark für dich wie es für ihn schlägt. Ich hoffe, du wirst mir vergeben können und es irgendwann verstehen, ich möchte dich nicht als Freund verlieren, den besten und einzigen Freund, den ich hatte und haben werde. Aber ich habe meine Entscheidung getroffen und muss nun mir den Konsequenzen dessen fertig werden.

 

Bitte Logan, wo immer du auch bist, komm zurück zu mir. Ich liebe dich und hoffe, dass du auch noch für mich etwas empfinden kannst. Ich weiß nicht wo du bist, aber lass es mich wissen, lass mich wissen, ob du mich noch immer liebst.

 

~/~

 

Ich weiß genau, was los ist, ich habe den Wandel ihrer Gefühle gespürt, auch wenn sie alles getan hat, um ihn vor mir zu verbergen, so weiß ich doch, dass sie ihn liebt, mehr als sie mich liebt. Ich weiß nicht, was in ihr vorgeht, sie verschließt sich vor mir, doch ich möchte es so gerne verstehen. Was hat er, das ich nicht habe oder ihr nicht bieten kann? Ich täte alles für sie, würde für sie sterben und sie versetzt mir diesen Stich in den Rücken. Jean, was habe ich getan, damit du mich nicht mehr liebst, lieben kannst? Ich würde bis ans Ende der Welt gehen, um dies ungeschehen zu machen und damit du mich wieder lieben könntest. Es ist er, den sie jetzt liebt, dem sie jetzt so starke Gefühle entgegenbringt. Oh, ich habe es sehr wohl bemerkt, denn so blind bin ich nun auch nicht. Ich habe die Blicke gesehen, die er ihr zugeworfen hat und die sie erwiderte, wenn sie glaubte, ich würde es nicht sehen. Ich weiß nicht genau, wann sie sich verändert hat, wann sie Gefühle für ihn entwickelte, doch sie tat es und damit verliere ich die einzige Frau, die mir je in meinem Leben etwas bedeutet hat. Ich fliege der Mission entgegen, ins Ungewisse, doch ich bin froh darum, ein wenig Abstand zu gewinnen, Abstand von ihr.

 

Es schmerzt, wenn ich sehe, wie sie nach ihm trauert, leidet, weil er gegangen ist, obwohl ich es bin, der neben ihr im Bett liegt. Es tut weh, wenn er es ist, an den sie denkt, wenn ich es bin, der sie ihm Arm hält und auch wenn sie es verbergen möchte, so schlüpft doch ein wenig durch, dass es seine Hand ist, die sie sich vorstellt zu halten, wenn sie in Wirklichkeit die meine hält.

 

Am meisten aber schmerzt es mich zu wissen, dass es seine Lippen sind, die sie sich vorstellt zu küssen, wenn ich es aber bin, den sie vor sich hat. Dieser Schmerz ist unerträglich, es ist der Schmerz der Liebe, der stärker ist als alles andere, das ich im Leben erdulden musste und was es noch schmerzhafter macht, diese Kugel, die mein Herz durchbohrt ist, dass ich sie noch immer liebe. Ich kann nicht anders, ich liebe sie, denn sie ist die einzige Frau, die mir mehr bedeutet, als mein Leben selbst und ich hoffe, dass sie mich wieder so lieben kann, wie sie es einst getan hat, ich wünschte mir nichts mehr als das. Liebe ist schmerzhaft, wenn sie nicht erwidert wird, doch umso schmerzhafter wenn sie erwidert wurde und dann erkaltet. Ich fühle mich leer, wenn ich daran denke, wie sie mit ihm glücklich werden möchte, so wie wir es einst wollten. In gewisser Weise hat sie mich getötet und der Schuss ihrer Waffe ging direkt mitten durch mein Herz. Was mir bleibt sind die Scherben unserer Beziehung und der Wunsch, dass er niemals zurückkommen möge. Ich habe niemals jemandem etwas Böses gewünscht und tue es auch jetzt nicht, aber die einzige Chance die ich habe, wenn ich Jean zurückhaben möchte, ist die, dass er niemals wiederkommen wird. Nur dann kann ich irgendwann ihre Liebe erneut erobern, etwas, das ich mir mehr wünsche als alles andere.

 

Bis ich Gewissheit haben werde, dass Jean wieder mir gehören und mich erneut lieben kann, werde ich weiter bluten, aus dem Stich, dem Schuss der Zurückweisung, den sie mir durch mein Herz getrieben hat.

 

Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als sie wieder in den Armen zu halten und die Liebe in ihren Augen zu sehen, die nur für mich bestimmt ist. Und ich hoffe, dass es dafür noch nicht zu spät ist, zu spät für uns und eine zweite Chance, dass du mich noch immer liebst, irgendwo tief in deinem Herz muss doch noch etwas für mich verborgen sein, dass noch immer für mich schlägt.

 

 

~fin~